Akupunktur Therapie Programme
Gabriel Stux
Aus der 30-jährigen täglichen Erfahrung mit Akupunktur haben sich eine Reihe von Erkrankungen und Gesundheitsstörungen herauskristallisiert bei denen die Akupunktur eine besondere Wirksamkeit zeigt. Aus diesen Erfahrungen sind mehrere Akupunktur Therapie Programme (ATP) erwachsen, die wir in einer neuen Serie in www.Akupunktur-aktuell.de vorstellen werden. Zunächst beginnen wir mit einer Patienteninformation zur AntiStress Akupunktur.
AntiStress Akupunktur
Im Mittelpunkt der chinesischen Vorstellungen zum gesunden Leben steht die Pflege der Lebenskraft, des Qi der Chinesischen Medizin, das Prana in der indischen Medizin. Die Inder, die Chinesen aber auch 104 weitere Kulturen weltweit kannten das Phänomen der Lebenskraft als Grundphänomen des Lebens. Auch Hufeland, der Leibarzt von Goethe, Schiller, Herder und Wieland, der Namensgeber der Universität Essen, schrieb ausführlich über die Lebenskräfte als Grundlage für ein langes und gesundes Leben u. a. in seinem Hauptwerk Die Kunst, das menschliche Leben zu verlängern (1796), in dem eine besondere Ernährung und ein harmonischer Lebensstil empfohlen wird.
Die Lebensenergie ist ein reales Phänomen, das für den kundigen Arzt spürbar, also leicht wahrnehmbar und diagnostizierbar ist, und auch therapeutisch auf verschiedenste Weise zu beeinflussen ist, zum Beispiel durch Akupunktur, Atemtherapie oder mit meditativen Methoden. Stress beruht meist auf einer Störung der Lebensenergie, durch Überlastung oder Reizüberflutung. Die Lebensenergie ist in ihrem harmonischen Fließen gestört, innere Organe und deren Funktionen werden geschwächt. Auch innerer Unruhe oder Schlafstörungen beispielsweise sind durch Störung mit Energieschwäche und Erschöpfung gekennzeichnet. Mit einer Reihe von Therapiemethoden kann man die Lebenskräfte harmonisieren, deren gestörtes Fließen wieder aktivieren. Dies gelingt vornehmlich mit Akupunktur, aber auch durch Atemtherapie, Entspannungs- und Meditationsübungen oder einfachen Ernährungshinweisen.
Akupunktur in Verbindung mit Qi Gong
Qi Gong ist eine prophylaktische Methode der Chinesischen Medizin von Atem- und Meditationsübungen zur Prävention und Therapie. Das Ziel dieser Übungen ist die Anregung und Harmonisierung der Lebensenergie Qi, somit der Vitalität der geschwächten Organe. Qi Gong wird auch das Kultivieren der Lebenskräfte genannt und beinhaltet meditative Elemente. Das tiefe Einatmen ist der erste Schritt, zunächst wird tief in den Brustkorb, in die Mitte des Brustkorbs eingeatmet. Nach fünf bis zehn Minuten der Aufmerksamkeit auf das Einatmen wendet man sich zum Ausatmen. Hier ist der Fokus auf ein entspanntes, verlängertes Ausatmen gerichtet. Die fokussierte Ausatmung entspannt den Körper und bringt verbrauchte Energien und Spannungen aus dem Körper heraus. Der Übende leitet mit dem Atem, mit seinem aufmerksamen Bewusstsein und mit sanft fließenden Bewegungen der Hände das Qi durch den Körper. So lösen sich Blockaden viel leichter und die Bewegung des Qi wird deutlich angeregt. Ein intensives Gefühl von Entspannung und innerer Gelöstheit stellt sich ein. Man fühlt sich besser, vitaler und aktiver. Das Lebensgefühl wird durch die Aktivierung des Flusses der Lebenskräfte deutlich verbessert. Bedrückte Stimmungen wandeln sich oft in Aktivität und Lebensfreude. Auch viele Krankheiten sind durch Störungen der Lebensenergie gekennzeichnet, entweder liegt eine Schwäche oder eine Fülle vor, oder der freie Fluss der Lebenskräfte ist blockiert. Die chinesische Medizin beleuchtet zunächst das Wesen der Störungsmuster des Qi in den einzelnen inneren Organen sowie an der Oberfläche des Körpers, in den Leitbahnen des Qi, den Meridianen und stellt eine energetische Diagnose.